Um was geht es in „Nebel“ von Ragnar Jónasson:

Im Osten Islands, kurz vor Weihnachten. Das Ehepaar Einar und Erla lebt zurückgezogen in einem alten Bauernhaus. Es ist komplett eingeschneit und ein Kontakt mit der Außenwelt so gut wie unmöglich. In dieser Situation klopft ein fremder Mann an die Tür. Die beiden gewähren ihm Einlass, ohne zu ahnen, was passieren wird. Hulda Hermannsdòttir ist Kommissarin bei der Kriminalpolizei in Reykjavik und erholt sich gerade von einem familiären Schicksalsschlag. Eigentlich ist sie noch nicht so weit, um in den Dienst zurückzukehren, doch ihr Chef betraut sie mit einem ganz besonderen Fall: Im Osten Islands wurden in einem Bauernhaus mehrere Leichen gefunden. Hulda versucht zu ermitteln, was sich, während der Weihnachtsfeiertage, dort abgespielt hat, und muss sich dabei ihren ureigenen Dämonen stellen.

Kritik zu dem Thriller Ragnar Jónasson:

Nebel von Ragnar JónassonMit „Nebel“ legt Ragnar Jónasson den dritten und letzten Teil seiner Trilogie um Hulda Hermannsdòttir vor. Finale Furioso könnte man diesen Abschluss der Trilogie überschreiben, deren Besonderheit ist es, dass der Autor sie rückwärts erzählt hat. Das bedeutet, dass man an vielen Stellen weiß, was passiert und in welche dramatischen Situationen das Ganze gipfelt. Doch wer jetzt denkt, dass dies die Spannung nimmt, der irrt gewaltig. Denn der isländische Autor zündet ein Feuerwerk an tiefgründigem, psychologischen und atmosphärisch dichtem Nervenkitzel.

Der Roman gliedert sich in zwei Handlungsstränge. Da ist der Part um Einar und Erla, bei dem der Leser schon ahnt, was es mit dem Besuch des Fremden auf sich hat und wohin die Geschichte steuert. Und da ist natürlich der Plot um Hulda Hermannsdòttir, deren Schicksal und deren Finesse den Leser hier berührt. Und genau das ist die Stärke von „Nebel“. Wo der zweite Band „Insel“ ein wenig durchhing, macht Ragnar Jónasson hier wirklich alles richtig. Gerade die Tatsache, dass der Tod von Huldas Tochter für den Leser schwer zu ertragen ist, sorgt dafür, dass man gebannt an den Buchseiten hängt und den Roman, egal ob in gedruckter oder elektronischer Form, kaum aus der Hand legen mag.

Das echte Grauen findet oft in den eigenen vier Wänden statt. Mit dieser Prämisse geht der Autor hier an den Start und lässt dem Leser einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagen. Die große Klasse des Romans speist sich vor allem durch die Frage, wie sich das alles zusammensetzt. Denn ein ums andere Mal fragt man sich bei der Lektüre, ist das trotz aller Spannung tatsächlich notwendig, was der Autor hier erzählt? Ja ist es. Und wer zwischendurch zweifelt, dem kann man nur eines raten: Man muss bis zum Ende dranbleiben, denn alles wirklich alles, wird sich auflösen und selbst routinierte Krimifans sprachlos zurücklassen.

Bei der Aufzählung der Jahreshighlights wird die Hulda-Trilogie von Ragnar Jónasson sicher ganz vorne mit dabei sein. Band 1 Dunkel war, gerade wegen seines grandiosen Endes, sehr gut. Band 2 Insel hatte kleine Längen und der dritte Band „Nebel“ ist der wirkliche Höhepunkt dieser Trilogie. Ein düsterer, nordischer Noir-Krimi, der alles richtig macht. Natürlich kann man diesen Roman auch ohne Vorkenntnisse der anderen lesen, oder sich die Trilogie in umgekehrter Reihenfolge zu Gemüte führen, doch man kann es sehr gut genau so machen, wie es der Schriftsteller geplant und umgesetzt hat. Man wird mit drei insgesamt tollen Bänden belohnt und bekommt mit diesem Abschlussband ein wahrhaft grandioses Finale!

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Nebel von Ragnar Jónasson

Nebel – Hulda-Trilogie 3

  • Autor: Ragnar Jónasson
  • Verlag: btb
  • 352 Seiten
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