Anmerkung: „Dunkel“ ist der erste Band der Hulda-Trilogie von Ragnar Jónasson.
Inhaltsangabe zu dem Roman „Dunkel“:
Hulda Hermannsdottir hat ihr gesamtes Berufsleben der Arbeit für die Kriminalpolizei in Reykjavik geopfert. Hobbys hat sie kaum und nur durch das Wandern, der einzigen Tätigkeit außerhalb ihres Dienstes, die ihr etwas Freude macht, hat sie einen Mann kennengelernt, mit dem sie sich später vielleicht eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Doch trotz ihrer fast 65 Jahre ist das noch kein Thema. Das ändert sich schlagartig, als ihr Chef Hulda unvermittelt eröffnet, dass sie mehr oder weniger sofort in den Ruhestand versetzt werden soll. Grund ist ein junger Mann, den ihr Vorgesetzter haben will, und der sonst einen besseren Posten annehmen würde. Hulda handelt einen letzten Fall heraus, den sie in den ihr verbleibenden zwei Wochen noch lösen darf, und zwar den Tod eines jungen russischen Mädchens, der von den damals bearbeitenden Kollegen lapidar als Selbstmord abgetan wurde.
Ktitik zu dem Thriller von Ragnar Jónasson:
Der isländische Autor Ragnar Jónasson hat neben seiner Arbeit als Rechtsanwalt in Reykjavik großen Erfolg mit seiner Dark Iceland Krimireihe und legt mit „Dunkel“ den Auftakt einer ungewöhnlichen Trilogie vor. Ungewöhnlich allein deshalb, weil der Auftaktroman der letzte Fall von Hulda Hermannsdottir ist und der Schriftsteller die weiteren Bände sozusagen rückwärts erzählen wird. Aus dem Rahmen fallend ist auch der Werdegang, den der Roman genommen hat, um auf den deutschen Buchmarkt zu kommen, denn es handelt sich nicht um die Übersetzung der isländischen Originalausgabe, sondern um die der englischen Lizenzausgabe.
Am Anfang wird man sich sicherlich wundern, warum der Roman im englischsprachigen Raum ein Erfolg war. Hilda ist eine fast schon klischeehafte, sperrige alte Dame und Ragnar Jónasson macht es dem Leser nicht unbedingt leicht, wirkliche Sympathien für sie zu entwickeln. Doch das wandelt sich mit der Zeit. Durch die kurzen Kapitel liest sich der Roman recht flüssig, wobei man immer wieder andere Perspektiven vorgesetzt bekommt, die es einem ermöglichen, einen differenzierten Blick auf den Fall zu bekommen.
Dabei spricht der Autor ganz unterschiedliche Themen an und die Zahl seiner Verdächtigen stiegt im gleichen Maße an. Und durch diese Ermittlungen erfährt man als Leser mehr von Hulda. Die anfangs sperrige Frau entwickelt sich zu einer komplexen, vielschichten Figur, die scheinbar auch dunkle Flecken in ihrer Vergangenheit hat. Mit dieser Figurenentwicklung nimmt der Plot von „Dunkel“ Tempo auf. Und wie es sich für einen zünftigen nordischen Krimi gehört, wirft die Handlung einen Blick in die menschlichen Abgründe, die den Leser mehr als einmal kräftig schlucken lassen.
Das alles gipfelt in ein Ende, dass dem Leser schlicht aus den Socken hauen wird. Sicher wird es in Lesezirkeln divers diskutiert werden können, doch gerade ein Roman, der nicht das klassische Happy End besitzt, ist es wert, sich eingehender mit ihm zu beschäftigen. Und unter diesem Aspekt betrachtet, macht der Autor hier alles richtig.
Ob der Roman wirklich zu den einhundert besten Krimis seit Ende des Zweiten Weltkrieges gehört, wie der Werbetext der Times weismachen will, muss jeder Leser für sich entscheiden. Fest steht aber das Ragnar Jónasson mit diesem Thriller einen fürwahr interessanten Auftakt einer Trilogie vorlegt, der zumindest so viel Kraft und Klasse besitzt, dass man sicher auch den zweiten Band lesen will und lesen wird.
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Als Fan der Krimis von Yrsa und Arnaldur habe ich nun versucht, meinen Horizont mit Ragnars „Dunkel“ zu erweitern, zumal die Besprechungen einiges an Spannung erwarten ließen. Leider endete die Lektüre in einer großen Enttäuschung. Sprachlich eher schwach und häufig redundant, wenig in die Tiefe gehend – und vor allem absolut voraussehbar. An keiner Stelle eine wirkliche Überraschung, gerade auch was das vielerorts gefeierte Romanende angeht. Wirkliche Spannung und Überraschungen gab es kaum. Das Buch beschreibt den lezten Fall einer zwar bemühten aber im Grunde überforderten und unfähigen Polizistin. Das Bedürfnis, nun auch die beiden anderen Teile der Reihe zu lesen, liegt bei null. Schade.
Spannend fand ich das Buch schon und auch überraschend, aber durchaus enttäuschend am Ende.
Es fällt mir auch schwer, zu glauben, ich müsste die nächsten zwei Bücher noch lesen, da ich das Ende ja nun schon kenne.
Sympathie konnte ich mit der Hauptfigur so gar nicht entwickeln.
Das fühlt sich an, als würde ich zuviel Zeit mit der Vergangenheit verschwenden. 😉
Ich finde eher, das Huldas Persönlichkeit nicht so richtig zum Vorschein kommen will.
Die Geschichte mit ihrer Tochter, die vom Vater mißbraucht wird und sie, als exzellente Polizistin, dazu schweigt und das nicht öffentlich macht erscheint mir eher unglaubwürdig.
Sie war eine brillante Polizistin und wird dann in vielen Dingen derart nachlässig?
Eher schwach auch der Schluss, der einen angeblich „umhauen“ soll kommt eher seicht daher.
kann ich 100 Prozent unterstreichen. Noch nie einen so schwachen Thriller gelesen
Und der Mörder mordet weiter…….
Als Spiegel Bestseller hatte ich mich auf die Lektüre gefreut, zumal die kurzen Klappenkommentare sehr vielversprechend klangen. Die Enttäuschung kam doch recht schnell auf. Der Inhalt zog sich mit ewigen Abschweifungen, die der Handlung rein gar nicht dienlich waren. Meine Motivation war die Hoffnung, dass es doch nun bestimmt gleich spannend wird und alles ein Ziel verfolgt. Nach der Hälfte des Buches, noch immer nichts, ich wollte aufgehen. Beendet habe ich den Roman dann doch, einfach um zu sehen, wie schlecht es noch werden kann. Kurz vor Ende dann wirklich eine unfassbar einfache und kurze Lösung. Seeeehr enttäuschend. Ein großes Minus bekommt auch die Aufmachung, man hätte so viel Papier sparen können. Permanent leere und halb volle Seiten. Teil 2 und 3…..kein Interesse!
Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe noch einen „schlechteren“ Thriller gelesen.
Wie konnte mir die Dame im Buchladen das Buch nur empfehlen… Die 15 Euro hätte ich besser anders angelegt…
Die Bücher Dunkel und Insel habe ich als Hörbuch gehört. Mir haben die Bände so gut gefallen, dass ich ungeduldig auf den letzten Band – Nebel – warte. Ein sanfter Krimi der langsam Fahrt aufnimmt. Den Leser mit der Isländische Mentalität vertraut macht und die großartige Natur erleben lässt.Wenn mich etwas stört ist es die Reihenfolge. In Band 1 geht Hulda am Ende in den Ruhestand, Band 2 spielt in der Zeit davor und Band 3, der im September erscheinen soll müsste dann der Anfang der Geschichte sein. Sicher kann man jedes Buch für sich lesen, weil es abgeschlossen ist. Liest man aber alle drei Bände ist das irritierend. Oder ist das beabsichtigt und warum?