Inhaltsverzeichnis
Anmerkung: „Der Verräter“ von Ingar Johnsrud ist der dritte Band der Frederik Beier-Reihe.
Inhaltsangabe zu „Der Verräter“ von Ingar Johnsrud:
Der Mord an einem jungen Paar beschäftigt die Öffentlichkeit in Oslo. Nicht nur der Fundort der Leichen, eine Autowaschanlage, ist ungewöhnlich, auch die Tatsache, dass der Mörder sich mit dem Wort Verräter auf dem Wagen der Opfer verewigt hat, ist ein Indiz, das Fragen aufwirft. Hauptkommissar Fredrik Beier steht vor einem Rätsel. Was sollen der Mitarbeiter des Verteidigungsministers und dessen Freundin verraten haben? Doch als wenn Beier damit nicht schon ausgelastet wäre, steht ein weiterer Fall ein. Eine Reporterin wird als vermisst gemeldet. Das Besondere daran ist, dass auch sie, wie die Ermittlungen ergeben, in diesem Fall recherchiert hat. Und nicht nur das. Beier findet Hinweise, dass die Reporterin gleichermaßen an seinem Vater interessiert war. Mehr und mehr wird Frederik Beier in einen Skandal gezogen, der sein Leben in seinen Grundfesten erschüttert.
Kritik zu dem Thriller „Der Verräter“:
Mit seinem Romandebüt „Der Hirte“, der seinerzeit der Auftakt der Frederik Beier-Trilogie war, gelang Ingar Johnsrud ein vielbeachteter und mehrfach ausgezeichneter Roman. Nun legt er mit „Der Verräter“ den letzten Band vor. Ein sattes Werk, für das man sich durchaus Zeit nehmen kann und muss. Fast siebenhundert Seiten sind für einen Krimi wahrlich kein Pappenstiel. Doch es sind siebenhundert Seiten, die sich rundherum lohnen. Bei einer Trilogie sind die letzten Teile oft die besten. Das war bei Stieg Larsson so (die Nachfolgebände nicht mitgezählt) und dies ist auch bei Ingar Johnsrud so. Wo Band 2 „Der Bote“ stellenweise verkopft und schwer zu lesen war, legt der studierte Film- und Medienwissenschaftler diesmal einen Roman vor, der zwar komplex und überaus vielschichtig ist, der aber trotzdem logisch und schlüssig konstruiert ist. Natürlich empfiehlt es sich, die vorherigen Bände zu kennen, allerdings man kann „Der Verräter“ auch durchaus als eigenständigen Krimi lesen.
Wer sich im Kosmos des Ingar Johnsrud auskennt, wird in diesem Thriller vor allem die Rolle von Beiers Kollegin Kara Iqbal zu schätzen wissen. Schon in den ersten beiden Bänden ist die junge Muslime eine der interessantesten Figuren. In diesem Roman kommt hinzu, dass Fredrik Beier nicht weiß, ob er ihr wirklich noch vertrauen kann, denn auch sie scheint Geheimnisse zu haben. Zumal sich immer stärker andeutet, dass fernerhin die Polizei infiltriert und in den Skandal verwickelt ist. Das alles baut Ingar Johnsrud Stück für Stück auf. Natürlich gibt es Passagen, die sich ein wenig ziehen, doch das Gesamtkonstrukt ist mehr als überzeugend.
Fans nordischer Kriminalromane werden Ingmar Johnsrud sicher schon länger auf den Zettel haben. Mit „Der Verräter“ bekommen sie einen tollen Abschluss der Fredrik Beier Trilogie, der letztlich alles besitzt, was einen spannenden Krimi ausmacht: eine komplexe Handlung, vielschichtige Figuren, falsche Fährten und eine großen Portion Intrigen. Das alles auf ausgesprochen gutem sprachlichen Niveau. Unterm Strich ein echter Tipp und ein toller Roman für dunkle und regnerische Herbstabende.
Der Verräter von Ingar Johnsrud bestellen:
Anzeige: „bestellen“ führt zu Amazon. Alternativ suchen bei:
Auf der Produktseite kannst du wählen zwischen: Buch | eBook | Hörbuch.

- Der Verräter
- Ingar Johnsrud
- Verlag: Blanvalet
- 672 Seiten
- bestellen
Du hast Recht: Bei einer Trilogie ist der zweite Band oft nicht so gelungen. Und nachdem mich „Der Hirte“ nicht so ganz hat überzeugen können, habe ich auf den Nachfolger verzichtet.
„Der Verräter“ klingt wieder etwas interessanter. Mal schauen. Vielleicht läuft mir das Buch über den Weg.
LG
Sabienes
Nach „Der Hirte“ und „Der Bote“ ist „Der Verräter“ der letzte Band in der Trilogie rund um die Osloer Ermittler Fredrik Beier und Kafa Iqbal. Einstieg in den dritten Band ist ohne Probleme.
Es schmiert jemand das Wort „Verräter“ auf den Tesla eines stellvertretenden Direktors Henry Falck, als sich dieser mit Beata Wagner, einer „grauen Maus“ aus dem Finanzministerium auf den Weg in einen Nachtclub begibt. Doch zuerst in eine Waschanlage, denn nicht hasst Falck mehr als ein schmutziges Auto. Dieser Umweg sollte jedoch tödlich enden: In der Waschanlage wird ihm in den Unterleib geschossen und Beatas Hirn auf der Frontscheibe verteilt. So beginnen skandinavische Thriller. Polizeihauptkommissar Fredrik Beier vom Dezernat für Gewaltverbrechen wusste, dass es eine Medizin gegen sein Leiden gab: Im Glas und auf zwei Beinen.
Für den Leser offenbaren sich mehrere Aktionsfelder: Eine – nicht gar so – christliche Sekte, politische Ränkespiele zwischen den Koalitionsparteien, illegale Waffengeschäfte, ein ausgewachsener Politskandal, eine geheime „Organisation“ und Geheimnisse, die in der Vergangenheit Fredrik Beiers und seiner Mitarbeiterin Kafa Iqbal liegen.
Wem kann Fredrik trauen? Welchen Kollegen und Vorgesetzten? Welche Geheimnisse haben die anderen, was wird verschwiegen und wo ist die Grenze zwischen Lüge und Wahrheit?
„Erinnerungen ähneln Samenkörnern. Wenn sie Nahrung bekommen beginnen sie zu sprießen. Fredriks Erinnerungen beginnen zu sprießen.“
Alle losen Enden werden am Ende zu einem Ganzen verknüpft, das es in sich hat.
666 Seiten sind zu lesen, Leseausdauer ist erforderlich, aber es lohnt sich. 666 – wenn das keine symbolträchtige Zahl ist.
Der Epilog passt dazu: „Das Böse ist immer und überall.“