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Anmerkung: Der Kriminalroman „Das gezeichnete Opfer“ ist der zweite Band der Cold Case-Serie von Tina Frennstedt.
Um was geht es in „Das gezeichnete Opfer“?
Mischa Lindberg ist eine einer der bekanntsten und provokantesten Künstlerinnen in Schweden. Als sie ermordet wird, schlägt die Tat hohe Wellen. Zumal auch eine bestimmte Sorte Lehm gefunden wird, die bereits bei einem bisher ungeklärten Mordfall an einem Studenten vor fünfzehn Jahren eine wichtige Rolle gespielt hat. Daher kommt Kommissarin Tess Hjalmarsson ins Spiel. So schrecklich die Tat an sich ist, so gelegen kommt ihr der Mordfall, da ihre Abteilung, die sich um die Aufklärung alter Fälle kümmert, immer mehr ausgedünnt werden soll. Tess vergleicht die Spuren, mit denen im Ermittlungsfall von Max Lund und stellt einige Parallelen fest. Allerdings stellen sich neue Fragen: Was zum Beispiel hat den oder die Täter veranlasst, nach so langer Zeit wieder aktiv zu werden? Tess muss sich beeilen, da nicht nur die Aufklärung zweier Mordfälle, sondern auch ihre berufliche Zukunft auf dem Spiel stehen.
Kritik zu dem dem Kriminalroman von Tina Frennstedt:
Die schwedische Journalistin Tina Frennstedt legt mit „Das gezeichnete Opfer“ den zweiten Band einer Reihe vor, die, wie viele andere Titel derzeit, unter dem Mantel „Cold Case“ fungieren. Allerdings muss man der mehrfach prämierten Kriminalreporterin zu Gute halten, dass sie weiß, wovon sie schreibt. So zeichnet sich dieser Roman durch einen hohen Grad an Authentizität aus. Das dabei das eine oder andere Klischee (natürlich hat die Kommissarin Beziehungs- und Alkoholprobleme) bedient wird und der Krimi vom Aufbau eher ruhig ist, stört nicht wirklich. Insbesondere Romane, die sich mit alten Fällen beschäftigen, leben davon, dass der Leser erfährt, was seinerzeit passiert ist und wie diese neuen Spuren jetzt auswirken. Das sorgt dafür, dass das Spannungsniveau durchgehend vorhanden ist und sich auch steigert. Allerdings ist der Roman kein Pageturner, den man nägelkauend kaum aus der Hand legen mag.
Was Tina Frennstedt in „Das gezeichnete Opfer“ sehr gut gelingt, ist die Ausarbeitung ihres Personals. Trotz der schon genannten Klischees ist Tess Hjalmarsson eine Hauptfigur, die die Handlung tragen kann und mit der sich der Leser identifizieren kann. Zumal die Autorin für interessante Gegenpole gesorgt hat. Da ist ihre Partnerin Marie, die das genaue Gegenteil von Tess ist. Vielleicht ist das ein Grund dafür, warum sie sich so gut ergänzen. Den Profiler Morris werden viele Leserinnen und Leser mit seiner unbekümmerten Art ins Herz schließen und hoffen, dass er in künftigen Bänden eine etwas größere Rolle spielen wird. Auch Tess´ Chefin Sandra Edding, die ihren Leuten nur wenige Tage gibt, um den Fall zu lösen, gerät in eine Situation, in der sie weiter an Profil gewinnen kann und muss. Die Erzählweise ist typisch für das Genre, aber sehr gelungen. Durch die gut dosierten Perspektivwechsel auf den Mörder bekommt man als Leser die Informationen, die man braucht, um der durchdachten Handlung bis zum Ende folgen zu können.
Wer ein Faible für eher ruhige, komplexe, Kriminalhandlungen hat, die sich entwickeln und die schlüssig aufgebaut sind, liegt bei „Das gezeichnete Opfer“ genau richtig. Tina Frennstedt bedient nicht nur stumpf das Cold-Case-Schema, sondern schafft es, eigene Akzente in puncto Spannung, Handlung und Charaktere zu setzen.
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- Buchinfos:
- Serie: Cold Case 2
- Verlag: Lübbe
- Seiten: 464
- Veröffentlichung: 29.1.2021
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783785726976