Anmerkung: „Sandgrab“ ist der zweite Thriller um Embla Nystöm von der schwedischen Autorin Helene Tursten.

Inhaltsangabe zu „Sandgrab“ von Helene Tursten:

Die Zeit vor Weihnachten ist in Strömstad die Zeit der Besinnlichkeit. Alle Bewohner bereiten sich auf das Fest vor. Als in dieser Phase das neunjährige Mädchen Amelie nicht nach Hause kommt, ist die Aufregung groß. Den Schulweg hat sie schon unzählige Male gemacht. Doch es kommt noch schlimmer: Ein weiteres Kind verschwindet und sofort rückt ein Teenager in den Mittelpunkt, der von zahlreichen Bewohnern als Außenseiter angesehen wird. Als schließlich ein Polizist verstirbt und ein Großfeuer in einer Scheune ausbricht, ist klar, dass hier weitergehende Ermittlungen vorgenommen werden müssen. So landet der Fall bei Embla Nyström, einer Inspektorin der Kriminalpolizei von Västra Götaland. Allerdings muss sie sich mit den Untersuchungen beeilen, denn bei der Frage, ob die Kinder noch leben zählt jede Minute. Zumal die Angst von Sekunde zu Sekunde wächst, dass ein Serienmörder in der idyllischen Kleinstadt sein Unwesen treibt.

Kritik zu dem Krimi von Helene Tursten:

Sandgrab von Helene TurstenEinem internationalen Publikum ist die schwedische Schriftstellerin Helene Tursten vor allem durch ihre erfolgreichen Irene Huss-Romane ein Begriff, die es zum Teil bis zur Verfilmung geschafft haben. Von daher ist die Autorin sicher einer der großen Vorreiter der nordischen Krimiwelle. „Sandgrab“ ist nun der zweite Thriller um Embla Nystöm, die in „Jagrdrevier“ ihren ersten Fall hatte.

Die im schwedischen Sunne lebende Schriftstellerin ist für viele Leser einer der typischen Vertreterinnen der skandinavischen Krimis, die sich inzwischen weltweit großer Beliebtheit erfreuen. Ausgefeilte psychologische Figuren, die schon als Charakterstudien durchgehen, zeichnen oft diese Romane aus. Und das gilt vor allem und einmal mehr für ein Werk von Helene Tursten. „Sandgrab“ liefert komplexe und vielschichtige Charaktere beinahe im Überfluss. Ihre Hauptfigur Embla Nyström, die durch den aktuellen Fall an ein Ereignis in ihrer Kindheit erinnert wird, welches sie verdrängt, fast schon vergessen hatte, ist ein Paradebeispiel dafür. So macht sich die Kriminalistin auf, um einen Täter zu fangen, der ihr immer einen Schritt voraus ist.

Leider zieht sich die Handlung mit zunehmender Dauer in die Länge. Das liegt vor allem daran, dass Helene Tursten die Dialoge ein wenig vernachlässigt und stattdessen das Tempo aus ihrer Erzählung herausnimmt. Langatmige Passagen, die nicht nur Figuren, sondern auch Ortschaften und Begegnungen intensiv beschreiben, bremsen den Lesespaß recht erheblich aus. Zumal der oft etwas verkopft wirkende Schreibstil der Autorin nicht dazu geeignet ist, einen wirklichen Lesefluss aufkommen zu lassen. Das ist schade, denn der Fall an sich, der sich durchziehende Spannungsbogen und vor allem die Auflösung der Geschichte sind durchaus gut durchdacht und in sich schlüssig.

Unterm Strich kann der zweite Roman um Embla Nystöm bedingt überzeugen. „Sandgrab“ ist ein Thriller, der mit einem packenden Thema und einem guten Spannungsbogen daherkommt, der aber in der Umsetzung doch einige Defizite hat. Man muss die Art des Erzählens von Helene Tursten schon mögen, um wirklich begeistert von diesem Krimi zu sein. Ansonsten gibt es derzeit sicher bessere nordische Krimis.

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Sandgrab von Helene Tursten

  • Sandgrab
  • Helene Tursten
  • Verlag: btb
  • 384 Seiten
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