Der Krimi „Blutsbande“ ist der 7. Band der Hammarby-Reihe von Carin Gerhardsen.

Inhaltsangabe von Carin Gerhardsens „Blutsbande“:

Das mutwillige Ertränken von Katzen fällt eigentlich nicht in das Aufgabengebiet des Ermittlerteams um Kommissar Conny Sjöberg. Und doch müssen sich die Beamten aus Stockholm damit beschäftigen, scheinen die Vorkommnisse mit einem anderen Fall in Verbindung zu stehen, der sehr wohl in die Zuständigkeit der Kommissare fällt: dem brutalen Mord an einer renommierten Psychologin. Als kurz darauf ein weiterer Mord passiert, beginnen Conny Sjöberg und seine Kollegen zu ermitteln. Eine Spur führt in die Vergangenheit, genauer gesagt ins Jahr 1989, als die beiden Kinder Tor und Lillemor ihre Mutter verlieren. Doch was hat das ehemalige Unglück mit den aktuellen Ereignissen zu tun?

Kritik zu dem Krimi von Carin Gerhardsen:

Blutsbande von Carin Gerhardsen - Hammarby 7Mit ihrer Krimireihe um den schwedischen Kommissar Sjöberg ist der früheren Informatikerin Carin Gerhardsen der internationale Durchbruch gelungen. In „Blutsbande“ muss das Team erneut in einem verzwickten Kriminalfall ermitteln. Dabei macht es die Autorin vor allem den Lesern nicht leicht, die noch keines ihrer Bücher gelesen haben. Immer wieder werden Figuren mal mit dem Vornamen, dann wieder mit dem Nachnamen benannt, was eine Zuordnung, insbesondere der ermittelnden Kommissare, alles andere als einfach macht. Da sich Carin Gerhardsen zudem auf einen länger zurückliegenden Fall bezieht, wäre es auch von Vorteil, die früheren Romane zu kennen, denn Rückblenden, wie es andere Schriftsteller in einem solchen Fall machen, sind hier eher Mangelware. Dies soll aber keineswegs ein Kritikpunkt sein, denn bei einem siebten Band einer Reihe muss der Leser damit rechnen.

Sieht man davon ab, bekommt man bei „Blutsbande“ im weiteren Verlauf einen spannenden Kriminalfall, der mit zunehmender Dauer leider ausnehmend konstruierter wirkt. Immer wieder kommen überraschende Wendungen, die per se das Salz in der Krimisuppe sind. Jedoch kommt hier ein ums andere Mal Kommissar Zufall ins Spiel, um Sjöberg zu unterstützen, was den Lesespaß zwar nicht hemmt, aber doch ein wenig mindert. Zumal am Ende ein Täter präsentiert wird, den man als Leser nicht wirklich auf dem Schirm hatte, da er im eigentlichen Geflecht der Handlung nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat.

Stilistisch arbeitet Carin Gerhardsen mit einem Kunstgriff, der fast jedem Lehrbuch des kreativen Schreibens widerspricht. Sie verwendet unterschiedliche Zeiten und erzählt einen Handlungsstrang in der Gegenwart, einen anderen in der Vergangenheit – grundsätzlich eine gute Idee. Aber hier führt dies dazu, dass sich der ansonsten gut zu lesende Schreibstil der Autorin etwas zieht. Ein großes Plus sind die liebevoll herausgearbeiteten Figuren, die es dem Leser einfach machen, sich mit dem Plot an sind und vor allem mit jedem einzelnen Charakter zu identifizieren. Gerade Saga, ein fünfjähriges Mädchen, wird vielen Lesern ans Herz wachsen.

Unterm Strich legt Carin Gerhardsen mit „Blutsbande“ einen routinierten und durchaus spannenden Kriminalroman vor. Wer noch keinen Band der Serie um Kommissar Sjöberg kennt, kann diesen Roman bedingt ohne Vorkenntnisse lesen, muss sich aber darauf gefasst machen, dass manche Dinge zunächst etwas unklar sind. Fans der Serie bekommen einen routiniert verfassten Krimi, der nicht zu den Highlights dieser Reihe gehört, dem man sich an einem verregneten Herbstsonntag aber fraglos gönnen kann.

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Blutsbande von Carin Gerhardsen

  • Blutsbande
  • Carin Gerhardsen
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • 480 Seiten
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